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Destinations-Strategie

TOURISMUSSTRATEGIE WIEN 2020

Die bei der Wiener Tourismuskonferenz 2014 präsentierte Tourismusstrategie Wien 2020 orientiert sich an dem Leitmotiv „Global.Smart.Premium“. An ihrer Erarbeitung war zusätzlich zur 2002 gegründeten Strategiegruppe des WienTourismus auch ein internationaler ExpertInnenbeirat beteiligt*. Als zusätzliche Inspirationsquelle im Strategiefindungsprozess diente ein „Open Innovation“-Ideenwettbewerb, bei dem das breite Publikum weltweit via Website und Social-Media-Plattformen eingeladen war, neue, unkonventionelle, durchaus auch provokante Vorschläge für die Destination Wien einzubringen. 546 Anregungen von 384 TeilnehmerInnen aus 43 Ländern gingen dazu ein.

Die Zielsetzungen des Langfristkonzepts bis 2020 lassen sich auf die Formel 5 x 400 + 20 = 2020 bringen. Gemeint ist damit, dass für 2020 um 5 Millionen mehr Nächtigungen sowie um 400 Millionen € mehr Netto-Nächtigungsumsatz der Hotellerie angestrebt werden als 2013. Weiters soll Wien bis dahin aus 20 zusätzlichen Metropolen direkt angeflogen werden. Demnach müssten die Nächtigungen auf knapp 18 Millionen steigen, was eine Erhöhung um rund 40% gegenüber 2013 bedeutet. Beim Netto-Nächtigungsumsatz wäre es ein Anstieg um rund 60% und das Durchbrechen der Ein-Milliarden-Schallmauer.

Global. Smart. Premium

Leitmotiv 2020

Um diese Ziele zu erreichen, sind destinationsinterne Entwicklungen nötig, die das Leitmotiv „Global.Smart.Premium“ abbildet“: Wien baut seinen Status als kosmopolitische Metropole zusehends aus und kann auch als wirtschaftliche Drehscheibe Zentraleuropas die Rolle eines „Global Player“ unter den Städten erfüllen. Als „Smart City“ qualifiziert es sich durch seine stark gelebte Kultur der Nachhaltigkeit mit avancierten Stadttechnologien und intelligenten Mobilitätslösungen sowie durch sein hohes Niveau als „grüne“ Stadt, die Gästen wie Einheimischen einen ebenso komfortablen wie auch stimulierenden Erlebnisraum bietet.

Das Stichwort „Premium“ verweist auf eine Strategie der Qualitätsführerschaft im touristischen Angebot auf allen Ebenen der „customer journey“ – von der Ankunft über die Unterbringung und das Sightseeing, Kultur und Unterhaltung bis zu Shopping und Gastronomie. „Premium“ steht dabei für Hochwertigkeit unabhängig vom Preis, während Luxus-Angebote die Speerspitze auf diesem Gebiet sind.

20 DIREKTFLÜGE: ERSTER MEILENSTEIN BEREITS 2018 ERREICHT

Rund 82% der Gästenächtigungen 2018 in Wien waren internationale Nächtigungen. Im Rahmen des gemeinsam mit dem Flughafen Wien verfolgten Air Service Developments zählte der WienTourismus Ende 2018 bereits 20 der 20 bis 2020 angepeilten zusätzlichen Direktflugverbindungen nach Wien, bis Redaktionsschluss waren sogar 23 (im Laufe des Jahres 2019 startende) Direktflüge fixiert. Die dritte Piste am Flughafen Wien darf nun endgültig gebaut werden – die Umwelt-Verträglichkeits-Prüfung wurde letztinstanzlich abgeschlossen, weitere Revisionen abgelehnt und die entsprechende Genehmigung erteilt, wie der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) Anfang des Jahres 2019 bekanntgab. Begleitet von einem neuen Passagier-Rekord im Jahr 2018 – 27 Millionen Fluggäste wurden in Wien-Schwechat abgefertigt – investiert der Flughafen laufend in Modernisierungs-Arbeiten und die Steigerung der Servicequalität. Auch auf der Schiene kombinieren neue Angebote die Nachfrage nach Premium-Angeboten und nachhaltiges Reisen: Seit 9. Dezember 2018 gibt es mit dem ÖBB-Nightjet eine zweite tägliche Direkt-Zugverbindung zwischen Berlin und Wien, Ostern 2019 folgte außerdem eine neue Eurocity-Verbindung zwischen Krakau und Wien. SüdtirolerInnen können künftig auf eine direkte Zugverbindung zwischen Bozen und Wien bauen.

INTERNATIONALE ANSIEDLUNGEN

221 Firmen aus dem Ausland haben sich 2018 in Wien angesiedelt, so viele wie noch nie und zum 8. Mal in Folge ein Rekord. Auch die Ansiedlung einer Repräsentanz des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie der Ausbau der Präsenz der Weltbank in Wien wurden Anfang 2019 fixiert. Die Central European University wird bereits ab September 2019 – interimistisch – in Favoriten untergebracht, bevor der universitäre Neuzugang in späterer Folge am Otto-Wagner-Areal angesiedelt werden soll.

Große Infrastruktur-Projekte vor Umsetzung

Mit der Jänner 2019 bekanntgegebenen Entscheidung, in Neu Marx eine neue multifunktionale Mega-Arena für Großveranstaltungen in den Bereichen Konzert, Show, Entertainment und Sport zu errichten, die rund 20.000 Menschen Platz bietet, stellte die Stadt Wien die Weichen für die Zukunft. Eröffnet werden soll sie 2024. Ebenso wird mit einem neuen Terminal für Reisebusse beim Ferry-Dusika-Stadion in den kommenden fünf Jahren ein weiteres für den Tourismusstandort Wien wesentliches Infrastruktur-Projekt seine Umsetzung finden. Bereits im Sommer 2019 starten die Umbauarbeiten im Austria Center Vienna, das 2022 mit seinem Donausegel 4.200 Quadratmeter zusätzliche Veranstaltungsfläche für Kongresse, Firmentagungen und Events sowie einen neuen städtischen Begegnungsraum schaffen wird. Mit der Wiedereröffnung des renovierten Donauturms, der Fertigstellung des Holz-Hochhauses (HoHo) Wien im Juni 2019, Vergrößerungsplänen für Haus des Meeres und Wien Museum, der Neuvergabe der Flächen am Donaukanal, dem Neubaubeschluss samt Sanierung des Schlosses Cobenzl oder der Öffnung des Hochhauses in der Herrengasse für BesucherInnen wurde eine Vielzahl an Maßnahmen zur Attraktivierung der städtischen Angebote gesetzt. Wiens Qualifikation als Stadt mit Premium-Qualitäten wurde 2018 neuerlich durch Top-Platzierungen in vielen internationalen Ranglisten bestätigt.
Wiens Tourismusstrategie 2020 samt vollständigem Statusbericht 2018 ist online unter www.tourismusstrategie2020.wien.info abrufbar.

VORARBEITEN ZUR VISITOR ECONOMY STRATEGIE 2025

Der frühere Fremdenverkehr organisierte sich selbst, der heutige Begriff ‚Tourismus‘ orientiert sich fast ausschließlich an den Bedürfnissen der Gäste – doch steht die Branche neuerlich vor einem Paradigmenwechsel, indem die Anliegen der Gäste, BewohnerInnen und der Destination als Ganzes gleichwertig in den Fokus der Tourismuswirtschaft rücken: Tourismus wird zur „Visitor Economy“. Der Begriff versteht BesucherInnen als Teil des gesamten Organismus Stadt, die zur Entwicklung und Aufwertung von Stadtteilen beitragen und als Treiber für optimierte Infrastruktur, neue Unternehmen oder attraktiven öffentlichen Raum fungieren, aber immer in Zusammenhang mit der lokalen Bevölkerung und den Zielen der Destination zu betrachten sind.

Im Herbst 2018 startete der WienTourismus die Vorarbeiten zu seiner Strategie 2025, die unter dem Leitmotiv der „Visitor Economy“ Zielsetzungen und Verständnis von Tourismusmarketing und Destinationsmanagement vereint. Unter der Prämisse, dass Herausforderungen im Städtetourismus nur mit vereinten Kräften zu lösen sind, bezog der WienTourismus erstmals nicht nur touristische Stakeholder, sondern Bezirke, Handel, Meeting-Industrie, Mobilitätsanbieter, Immobilienentwickler, Initiativgruppen oder Universitäten in den Strategieprozess mit ein. Ein internationaler Beirat aus FachexpertInnen gewährleistet zusätzlichen Blick über den Tellerrand.

Ziel ist, auch gegensätzliche Interessenslagen unter einen Hut zu bringen und die Entwicklung der Destination Wien bis 2025 aktiv zu gestalten. Im Herbst 2018 wurde mit den Vorarbeiten begonnen, ersten Einblick in Stoßrichtungen und Diskussionsformate zu Wiens künftiger Destinationsstrategie gewährt die Website www.strategie2025.wien.info. Präsentiert wird die Strategie im Herbst 2019.

* Die Strategiegruppe setzt sich aus den Führungskräften des WienTourismus sowie RepräsentantInnen der Wiener Tourismusbranche, Stadtverwaltung, Wirtschaftskammer, Verkehrsträger, Vienna Film Commission sowie ExpertInnen aus den Bereichen Wirtschaftsförderung und -forschung zusammen. Der internationale ExpertInnenbeirat für die Tourismusstrategie 2020 bestand aus dem Leiter Greg Clark, internationaler Berater für Stadtentwicklung, Investment und Globalisierungsstrategien für die Stadt London, die OECD und die Weltbank (London), Prof. Klaus Heine, Experte für Luxus-Marketing mit Lehrstuhl an der EMLYON Business School Lyon/Shanghai, Yolanda Perdomo, damalige Direktorin des Affiliate-Members-Programm der Welttourismus-Organisation UNWTO (Madrid) sowie Prof. Karl Wöber, Rektor der MODUL University in Wien, Experte im Bereich IT & Tourismus.
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